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Erläuterungen zu einzelnen Posten der Konzerngewinn- und Verlustrechnung

(6) Umsatzerlöse

Der Umsatz im Geschäftsjahr 2024 belief sich auf 960,0 Millionen € (Vorjahr: 993,6 Millionen €). Darin enthalten sind 1,6 Millionen € (Vorjahr: 1,4 Millionen €) Umsatzerlöse aus Vertragsverbindlichkeiten zu Beginn der Berichtsperiode. Die Umsatzerlöse setzen sich aus 805,3 Millionen € aus dem Verkauf von Waren und 154,7 Millionen € aus der Erbringung von Dienstleistungen zusammen, wobei sich die Erbringung von Dienstleistungen vorrangig auf Transportdienstleistungen bezieht.

Der überwiegende Teil der Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Waren bezieht sich auf die Herstellung und den Vertrieb von chemischen Produkten, welche im Wesentlichen zu einem Zeitpunkt realisiert werden. Insgesamt belief sich die zeitpunktbezogene Umsatzrealisierung auf 936,4 Millionen € und die zeitraumbezogene Umsatzrealisierung auf 23,6 Millionen €. Der Konzernumsatz verteilt sich in den Berichtssegmenten auf verschiedene geografische Märkte. Dazu wird auf die Segmentberichterstattung in Abschnitt (17) verwiesen.

(7) Materialaufwand

Der Materialaufwand erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 24,6 Millionen € auf 674,5 Millionen €. Ausschlaggebend dafür waren insbesondere höhere Kosten für bezogene Leistungen, Frachten, Transport- und Lagerleistungen.

(8) Andere aktivierte Eigenleistungen

Die aktivierten Eigenleistungen ergeben sich im Wesentlichen aus Herstellungskosten von Leistungen oder Vermögenswerten, welche aktiviert wurden. Eventuelle Zwischengewinne sind, soweit wesentlich, eliminiert. Die Position erhöhte sich von 19,6 Millionen € im Vorjahr auf 23,4 Millionen € im Geschäftsjahr 2024.

(9) Personalaufwand

Der Personalaufwand erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr von 138,0 Millionen € auf 150,7 Millionen €. Auch im Geschäftsjahr 2024 war damit ein erneuter Anstieg des Personalaufwands zu verzeichnen. Lohn- und Gehaltssteigerungen sind durch hohen Inflationsdruck weiter überproportional angestiegen. Zudem stieg die Zahl der Mitarbeitenden leicht an.
Zum 31. Dezember 2024 waren im PCC-Konzern insgesamt 3.295 Mitarbeitende beschäftigt (Vorjahr: 3.265). Im Jahresdurchschnitt 2024 waren im PCC-Konzern 3.289 Mitarbeitende beschäftigt (Vorjahr: 3.297). Der wesentliche Teil des Anstiegs entfiel auf das Segment Holding & Projekte sowie auf das Segment Silizium & Derivate. Nachdem die Siliziummetall-Produktion im Vorjahr aufgrund der schwierigen Marktsituation nur mit der halben Kapazität produziert hatte, konnte der Geschäftsbetrieb im Geschäftsjahr 2024 wieder auf zwei Öfen und damit auf 100 % Leistung erhöht werden. Damit einhergehend wurde auch die Zahl der Mitarbeitenden wieder aufgestockt. Die Verteilung der Mitarbeitenden nach Konzernsegmenten zum Bilanzstichtag ist wie folgt:
Geografisch verteilt sich die Anzahl der Mitarbeitenden zum Bilanzstichtag wie folgt:

(10) Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich von 34,0 Millionen € im Vorjahr um 11,1 Millionen € auf 45,0 Millionen € im abgelaufenen Geschäftsjahr. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf Erträge aus dem Verkauf von CO2-Zertifikaten und höhere Kompensationszahlungen im Zusammenhang mit CO2-Zertifikaten zurückzuführen. Die Kompensationszahlungen werden vom polnischen Staat als Ausgleich für Preiserhöhungen bei CO2-Zertifikaten gewährt.

Die Position der weiteren sonstigen betrieblichen Erträge setzt sich, wie bereits im Vorjahr, aus diversen Einzelpositionen zusammen, die für sich betrachtet nicht wesentlich sind.

(11) Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich von 109,7 Millionen € im Vorjahr um 3,9 Millionen € auf 113,6 Millionen € im abgelaufenen Geschäftsjahr. Die Position Instandhaltung und Reparaturen stellt mit 24,6 Millionen € wie im Vorjahr den stärksten Einzelposten dar. Die Aufwendungen entfielen im Wesentlichen auf das anlagenintensive Geschäft der Chemiestandorte.

Die Position Aufwendungen mit verbundenen nicht konsolidierten Unternehmen stellt wie im Vorjahr den zweitstärksten Einzelposten innerhalb der sonstigen betrieblichen Aufwendungen dar und enthält im Wesentlichen Aufwendungen für Qualitätssicherung, Laborund Verwaltungsdienstleistungen.

Die Position der sonstigen Steuern enthält alle Steueraufwendungen, bei denen es sich nicht um Steuern vom Einkommen und vom Ertrag handelt. Die inländischen und ausländischen Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sowie die latenten Steuern sind separat im Steuerergebnis ausgewiesen und in Abschnitt (16) erläutert.

Die Position der weiteren sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzt sich, wie bereits im Vorjahr, aus diversen Einzelpositionen zusammen, die für sich betrachtet nicht wesentlich sind.

Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sind in der aktuellen Berichtsperiode mit 8,8 Millionen € erfasst (Vorjahr: 7,0 Millionen €). Zusätzlich wurden Ausgaben für selbst entwickelte immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen in Höhe von 1,1 Millionen € aktiviert (Vorjahr: 10,2 Millionen €).

(12) Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen

Aufgrund der Verlustzuweisungen, die den Equity-Wertansatz der OOO DME Aerosol, Pervomaysky (Russland), übersteigen, wird der Equity-Wert für diese Gesellschaft mit Null ausgewiesen. Die Verluste werden in einer Nebenbuchhaltung fortgeführt und mit künftigen Gewinnen zunächst verrechnet, bevor ein positiver Ergebnisanteil in der Konzernergebnisrechnung ausgewiesen wird. Das negative anteilige Jahresergebnis der OOO DME Aerosol beträgt – 0,7 Millionen € (Vorjahr: – 3,3 Millionen €). Zum Stichtag 31. Dezember 2024 betragen die kumulierten Verluste damit 8,1 Millionen € (Vorjahr: 7,4 Millionen €).

Der Equity-Wertansatz der IRPC Polyol Company Ltd., Bangkok (Thailand), wurde im Berichtsjahr im Wesentlichen um das positive anteilige Jahresergebnis der Gesellschaft fortgeschrieben und beträgt zum Stichtag 2,6 Millionen € (Vorjahr: 2,1 Millionen €). Die sonstigen Veränderungen beziehen sich auf Währungskurseffekte.

Mit Wirksamkeit zum 5. April 2024 haben die PCC SE und die PETRONAS Chemicals Group Berhad (PCG) jeweils 2,5 % ihrer Anteile am Gemeinschaftsunternehmen PCG PCC Oxyalkylates Sdn. Bhd., Malaysia, an das malaysische Staatsunternehmen Mentri Besar, Terengganu (Incorporated) veräußert. Der Equity-Wertansatz der PCG PCC Oxyalkylates Sdn. Bhd., Kuala Lumpur (Malaysia), wurde im Berichtsjahr um das negative anteilige Jahresergebnis der Gesellschaft fortgeschrieben und beträgt zum Stichtag 2,3 Millionen € (Vorjahr: 12,0 Millionen €).

Die PCC SE hat gegenüber der finanzierenden Bank der PCG PCC Oxyalkylates Sdn. Bhd. eine Bürgschaft ausgesprochen. Zum Aufstellungszeitpunkt ist nicht mit einer Inanspruchnahme zu rechnen.

(13) Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Nutzungsrechte

Die Abschreibungen erhöhten sich von 78,9 Millionen € im Vorjahr um 7,2 Millionen € auf 86,0 Millionen € im abgelaufenen Geschäftsjahr. Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte des Anlagevermögens entfielen auf gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte sowie auf selbst erstellte und entwickelte immaterielle Vermögenswerte. Wertberichtigungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte wurden weder im abgelaufenen Geschäftsjahr noch im Vorjahr vorgenommen. Weitere Informationen zum Goodwill sind in Abschnitt (19) zu finden.

Im Geschäftsjahr 2024 wurden außerplanmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Nutzungsrechte in Höhe von 2,2 Millionen € vorgenommen (Vorjahr: 2,6 Millionen €). Diese betreffen im Wesentlichen aktivierte Projektkosten im Segment Holding & Projekte, weil diese Projekte nicht mehr fortgeführt werden.

(14) Ergebnis aus Zinsen

Das Ergebnis aus Zinserträgen und Zinsaufwendungen verringerte sich von – 39,6 Millionen € im Vorjahr auf – 45,7 Millionen € im abgelaufenen Geschäftsjahr. Die größte Einzelposition war wie im Vorjahr die Position des Zinsaufwands aus Anleihen. Auch der höchste absolute Anstieg gegenüber dem Vorjahr ist beim Zinsaufwand aus Anleihen zu verzeichnen. Dies resultiert zu einen aus einem höheren Bestand an Anleiheverbindlichkeiten und zum anderen aus einem allgemein höheren Zinsniveau. Sowohl die Muttergesellschaft der PCC-Gruppe als auch mehrere Tochtergesellschaften emittieren Anleihen zur Finanzierung von Investitionen sowie zur Refinanzierung fälliger Verbindlichkeiten. In Abschnitt (32) findet sich eine detaillierte Darstellung der Verbindlichkeiten aus Anleihen und deren Laufzeiten.

Zinsen, die auf Investitionsprojekte entfallen, die einen qualifizierten Vermögenswert darstellen, werden gemäß IAS 23 in deren Bauzeit aktiviert. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden Zinsaufwendungen in Höhe von 2,0 Millionen € aktiviert (Vorjahr: 0,9 Millionen €). Der Finanzierungskostensatz betrug 7,0 % (Vorjahr: 5,8 %). Der gewichtete Zinssatz aller zinstragenden Verbindlichkeiten betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 5,1 % (Vorjahr: 4,7 %).

(15) Ergebnis aus Währungsumrechnungen

Erträge und Aufwendungen aus der Währungsumrechnung sind im Finanzergebnis ausgewiesen. Während sich die Erträge aus Währungsumrechnungen von 64,4 Millionen € im Vorjahr auf 81,5 Millionen € im Berichtsjahr erhöhten, verringerten sich die Aufwendungen aus Währungsumrechnungen von 77,8 Millionen € im Vorjahr auf 66,0 Millionen € im Berichtsjahr. Im Saldo ergibt sich ein positives Ergebnis von 15,5 Millionen €. Im Vorjahr hatte sich ein negatives Ergebnis von – 13,3 Millionen € ergeben. Wesentliche Einflussgrößen auf das Ergebnis aus Währungsumrechnungen sind die Kursentwicklungen der für den PCC-Konzern maßgeblichen Währungen, im Wesentlichen des polnischen Złotys und des US-Dollars.

(16) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag / Steueraufwand

Als Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sind die in den einzelnen Ländern gezahlten oder geschuldeten Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sowie die ergebniswirksam erfassten latenten Steuern ausgewiesen. Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag setzen sich dabei aus Gewerbe- und Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag und den entsprechenden ausländischen Einkommen- und Ertragsteuern zusammen. In den sonstigen Steuern sind Grundsteuern, Vermögenssteuern und sonstige vergleichbare Steuerarten enthalten. Sie sind den sonstigen betrieblichen Aufwendungen zugeordnet.

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag entfallen im Wesentlichen auf die Segmente Silizium & Derivate in Höhe von 9,6 Millionen €, Holding & Projekte in Höhe von 2,8 Millionen €, Handel & Services in Höhe von 2,8 Millionen € und Tenside & Derivate in Höhe von 2,1 Millionen €. In der regionalen Betrachtung entfallen 9,2 Millionen € auf sonstiges Europa, 7,1 Millionen € auf Polen und 2,1 Millionen € auf Deutschland.
Die Beziehung zwischen dem tatsächlichen und dem auf Basis des Konzernergebnisses zu erwartenden Steueraufwand beziehungsweise -ertrag ist in der abgebildeten Tabelle ersichtlich. Dem erwarteten Steueraufwand beziehungsweise -ertrag liegt dabei unverändert gegenüber dem Vorjahr ein vereinfachter Ertragsteuersatz von 30 % zugrunde. Die effektive Steuerquote des PCC-Konzerns lag im Berichtsjahr bei – 62,8 % (Vorjahr: – 20,4 %).
Die BEPS Pillar Two Regelungen wurden Ende 2023 in deutsches Recht überführt (MinStG) und sind am 1. Januar 2024 in Kraft getreten. Der PCC-Konzern fällt in den Anwendungsbereich dieser Regelungen. Der PCC-Konzern hat zum Abschlussstichtag eine Analyse durchgeführt, um die Betroffenheit und die Jurisdiktionen zu ermitteln, aus denen die Gruppe möglichen Auswirkungen im Zusammenhang mit einer Pillar Two Top-up Tax ausgesetzt ist. Dabei wurde zunächst geprüft, ob die Transitional CbCR Safe Harbour Regelungen einschlägig sind. Diese Analyse hat ergeben, dass eine Jurisdiktion nicht unter die Transitional CbCR Safe Harbour Regelungen fällt. Für die Russische Förderation ist der Transitional CbCR Safe Harbour Test nicht einschlägig. Eine vereinfachte Pillar Two Berechnung hat jedoch keine Top-up Tax zum 31. Dezember 2024 ergeben.

In einzelnen Konzerngesellschaften existieren steuerlich nutzbare Verlustvorträge. In der abgebildeten Tabelle sind die Zeitbänder angegeben, in denen steuerliche Verlustvorträge genutzt werden können, auf die latente Steuern gebildet wurden.

Die Verlustvorträge, auf die latente Steuern gebildet wurden, verringerten sich im Vergleich zum Vorjahr um 30,9 Millionen €, was im Wesentlichen aus nicht mehr nutzbaren Verlusten der Siliziummetall- Produktion auf Island resultiert. Neben einer zeitweisen Stromverknappung, Qualitätsproblemen bei Rohstoffen und Unterbrechungen des Ofenbetriebs, führten insbesondere zollfreie Billigimporte aus China und Brasilien zu einem Marktpreisniveau unter Herstellungskosten und damit zu der Verlustsituation im Geschäftsfeld Siliziummetall. Verlustvorträge, auf die keine latenten Steuern gebildet wurden, belaufen sich auf 317,4 Millionen € (Vorjahr: 179,8 Millionen €) und entstanden im Wesentlichen in der Konzernholding.