Die überwiegend langfristig orientierte Unternehmensentwicklung
wird auch im Geschäftsjahr 2025 im Fokus des PCC-Konzerns stehen. Den Schwerpunkt bildet dabei weiterhin die nachhaltige Stärkung
der Kernaktivitäten sowie der Wettbewerbsfähigkeit der PCC-Gruppe durch weitere Investitionen. Darüber hinaus werden auch in Zukunft Greenfield- und Brownfield-Projekte geprüft. Dies gilt insbesondere in Bezug auf die geografische Expansion von Kerngeschäftsbereichen
in neue Märkte. Die Zukunftsthemen Nachhaltigkeit und Klimaschutz sowie die damit verbundene Transformation aller Produktionsprozesse werden immer weiter in den Vordergrund rücken. Dies wird mit weiteren Investitionen in effiziente und umweltfreundliche Produktionsanlagen verbunden sein, durch die die Zukunftsfähigkeit der PCC-Gruppe entscheidend gestärkt werden
wird. Grundsätzlich wird die Strategie des aktiven Beteiligungsportfolio-
Managements verbunden mit fortlaufender Optimierung des Portfolios auch in den kommenden Jahren weiter fortgesetzt.
Oberstes Ziel bleibt dabei die kontinuierliche und nachhaltige Steigerung
von Unternehmenswerten.
Die Geschäftsentwicklung der PCC-Gruppe ist auch 2025 stark abhängig von der zukünftigen Konjunkturentwicklung sowohl in Deutschland als auch in Europa und weltweit. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts gehen Vertreter der Politik und diverse Institute und Banken davon aus, dass die Wirtschaftsleistung 2025 in Deutschland gar nicht oder nur geringfügig wachsen wird. Es sei ergänzend erwähnt, dass diese Prognosen vor dem Bundestagsbeschluss zur Anpassung der Schuldenbremse erfolgten. Ebenso sind mögliche Auswirkungen aus der jüngsten Zollpolitik der USA nicht berücksichtigt. Für die Europäische Union sowie für die Weltwirtschaft insgesamt wird ein stärkeres Wachstum erwartet. Die Deutsche Bundesbank rechnet in ihrer jüngsten Prognose für 2025 mit einem Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Deutschland von 0,2 %. Das Ifo-Institut erwartet ein Wachstum von 0,0 %. Die durchschnittliche Wachstumsrate des realen BIP im Euroraum wird den Projektionen zufolge 2025 bei 0,8 % liegen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) und die OECD prognostizieren für die Weltwirtschaft 2025 ein Wachstum von 3,1 %. Die US-Wirtschaft soll 2025 ein Wachstum von 2,2 % erreichen, trotz wachsender Unsicherheiten. Die US-Wirtschaft hat sich 2024 gut entwickelt und das BIP ist in drei der vier Quartale jeweils um 3 % oder mehr gewachsen. Diese Prognosen haben aber aufgrund des andauernden Russland-Ukraine- Krieges sowie weiterer internationaler Konflikte und politischer Unsicherheiten sowie der jüngsten Zollpolitik der USA eine große Schwankungsbreite. Zusätzliche Risiken für die Weltwirtschaft insgesamt könnten sich außerdem durch die Taiwan-Politik Chinas ergeben. Prognosen der OECD schätzen das Wirtschaftswachstum in China 2025 auf 4,8 %. Damit wäre es erneut zu niedrig, um die Binnennachfrage in China anzukurbeln.
Durch die im Bundestag im März 2025 beschlossene Anpassung zur Schuldenbremse werden signifikante Investitionen in die deutsche Wirtschaft, in die Infrastruktur, in Rüstung sowie in Zukunftstechnologien möglich. Es kann also durchaus erwartet werden, dass die oben genannten Prognosen im Verlauf des Jahres 2025 nach oben korrigiert werden. Positiv sollte sich dies dann auch auf den Arbeitsmarkt auswirken.
Der Einlagenzinssatz der Europäische Zentralbank (EZB) hatte im September 2023 zur Bekämpfung der Inflation mit 4,00 % den jüngsten Höchststand erreicht. Seit Juni 2024 begann die EZB, den Zins sukzessive zu senken. Nach bislang sieben Schritten zu jeweils 25 Basispunkten, liegt er aktuell bei 2,25 %. Im Zuge zu erwartenden Investitionen in der EU und in Deutschland nach Verkünden der Maßnahmenpakete bleiben mögliche Reaktionen der EZB abzuwarten.
Die aktuelle Konzernplanung für die Jahre 2025 bis 2027, die im Zeitraum September bis November 2024 erstellt wurde, geht für 2025 von einem um 5 – 10 % höheren Umsatz im Vergleich zum Vorjahr aus und soll wieder oberhalb der 1-Milliarde-Euro-Grenze liegen. Diese Annahme basiert sowohl auf höheren Absatzvolumina als auch in fast allen Geschäftsbereichen auf erhöhten Verkaufspreisen. Steigende Auslastungen bei vorhandenen Kapazitäten sowie die Ergänzung neuer Kapazitäten in ausgewählten Segmenten bilden dafür die Basis. Zudem soll auch im Geschäftsjahr 2025 die Auslastung der intermodalen Verkehre durch zusätzliche Routen und weiteren Verbindungen wachsen.
Der PCC-Konzern plant mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) vor Sondereffekten um 40 – 50 % über dem von 2024. Wesentliche Treiber sind hier weitere Verlustreduzierungen im Segment Silizium & Derivate, fortgesetztes Wachstum im Segment Logistik sowie die Auslastung der neuen Kapazitäten im Segment Tenside & Derivate. Wir planen dabei mit Energiekosten auf einem vergleichbaren Niveau wie im vierten Quartal 2024. Kosten unter anderem für Personal und externe Dienstleistungen steigen in der Planung 2025 weiter an, werden sich aber in Relation zum Umsatz verringern, da insgesamt mehr Volumen und Umsatz unterstellt sind. Bei weiter steigenden Abschreibungen und hohen Zinsaufwendungen plant die PCC-Gruppe mit einem Verlust beim Vorsteuerergebnis, welches allerdings rund 40 – 50 % unter dem des Vorjahres liegen sollte.
Für das Segment Polyole & Derivate wird ein Umsatzanstieg zwischen 10 – 15 % unterstellt. Trotz intensiven Wettbewerbs mit chinesischen Anbietern im Bereich Polyether-Polyole und bei Rohstoffen wollen wir uns weiter im Marktsegment spezieller Polyether-Polyole behaupten und unseren Marktanteil dort halten. Dies soll zu einem EBITDA auf Vorjahresniveau im Segment Polyole & Derivate führen. Im Segment Tenside & Derivate plant PCC mit einem Umsatzanstieg von 8 – 12 % im Vergleich zum Vorjahr. Wir wollen dies im Wesentlichen durch die Auslastung der neuen Anlage am polnischen Produktionsstandort Płock erreichen. Insbesondere kleine Volumina mit höheren Margen können dort vermehrt produziert und für Kunden angeboten werden. Auch die in diesem Segment geführten Aktivitäten im Konsumgüterbereich werden 2025 ihre Auslastung aufgrund der insbesondere in Osteuropa anhaltend hohen Nachfrage für Private-Label-Produkte weiter erhöhen. Umsatzwachstum bei gleichzeitigem Anstieg des EBITDA sind die Basis für die Planung.
Das Segment Chlor & Derivate plant mit einem Umsatzanstieg von 1 – 5 % im Vergleich zum Vorjahr. Aufgrund der Abhängigkeit von der konjunkturellen Entwicklung wurde diese Planungsannahme eher verhalten getroffen. Sowohl im Geschäftsfeld der Chlor-Nebenprodukte als auch im Geschäftsfeld MCAA oder bei phosphorbasierten Flammhemmern sind die Wachstumsaussichten 2025 zurückhaltend. Dies liegt für Europa im Wesentlichen am geringen prognostizierten Wachstum in der EU. Da insbesondere im Geschäftsfeld Chlor-Nebenprodukte weitere Preisrückgänge prognostiziert werden, liegt das EBITDA in der Planungsannahme um 25 – 30 % unter dem des Vorjahres.
Im Segment Silizium & Derivate geht die Planungsannahme für die Produktion von Siliziummetall von weiter leicht steigenden Mengen sowie sich im zweiten Halbjahr 2025 erholenden Marktpreisen aus. Die Planung unterstellt einen ganzjährigen Volllastbetrieb. Die Verknappung der Stromversorgung seit Dezember 2024 war zum Zeitpunkt der Erstellung der Planung allerdings nicht eingeplant. In Kenntnis dieser Problematik werden die Mengenziele nicht erfüllt werden können. Zudem unterstellt die Planung für dieses Segment fortgeführte aggressive Kostenreduktionen und Einsparungen. Das im Dezember 2024 initiierte Verbesserungs- und Effizienzprogramm soll ab dem zweiten Quartal 2025 erste Ergebnisse liefern. Die Rohstoffeinkaufspreise werden in weiten Teilen geringer als im Vorjahr angenommen. Einige Verträge dazu wurden schon im abgelaufenen Geschäftsjahr abgeschlossen und wirken bereits. Verträge mit Preisgleitklauseln wirken mit etwas Zeitverzögerung. Mit all diesen Maßnahmen wird das Segment in der Planung mit einem Umsatzwachstum von 10 – 15 % sowie einer Steigerung des EBITDA um 60 – 80 % angenommen. Damit bleibt am Jahresende in der Planung des Segments weiterhin ein, wenn auch deutlich reduzierter, Verlust. Um den Geschäftsbereich Silizium nachhaltig in die Gewinnzone zu bringen, muss sich das Preisniveau von chinesischen Dumpingpreisen entkoppeln und Silizium marktgerecht in Europa bepreist werden. Auch im Geschäftsjahr 2025 wird die lokale isländische Gesellschaft mit weiterer Finanzierung der PCC SE versorgt werden müssen, um die geplanten Verluste zu kompensieren. In Abhängigkeit von der Marktpreisentwicklung kann ein vorübergehender Anlagestillstand nicht ausgeschlossen werden.
Für das Segment Handel & Services ist ein Umsatzwachstum zwischen 30 – 50 % eingeplant. Dieses Wachstum resultiert in etwa zu gleichen Teilen aus mengen- und preisbedingten Planungsannahmen. Insbesondere das Rohstoffhandelsgeschäft, die Vertriebsaktivitäten in Randmärkten sowie das Versorgungsgeschäft sollen zu diesem Wachstum beitragen. Für das EBITDA bedeutet dies ein geplanter Anstieg zwischen 20 – 30 %.
Das Segment Logistik plant auch im Geschäftsjahr 2025 an das sehr gute Vorjahr 2024 anzuknüpfen. Verbindungen, Auslastungen und Containerhandlings sollen dabei weiter kontinuierlich ausgebaut und gesteigert werden. Für den Umsatz bedeutet dies einen Anstieg zwischen 10 – 20 %. Durch die Erweiterung von selbst durchgeführten Verkehren mit eigenen Lokomotiven und Plattformen werden Effizienzsteigerungen eingeplant. Noch vor Berücksichtigung eventueller positiver Effekte aus einem Friedensplan in der Ukraine und einem damit verbundenen Anstieg von Warenströmen durch Polen in die Ukraine plant PCC für dieses Segment mit einem EBITDA-Wachstum von 30 – 40 %.
Ausgehend von einem höheren EBITDA des PCC-Konzerns wird das Vorsteuerergebnis ebenfalls wieder steigen. Den Planungsannahmen liegt derzeit eine Verbesserung des EBT um 50 – 80 % und damit noch ein leichter Verlust auf Jahresbasis zugrunde. Abschreibungen und Zinslast bleiben weiterhin hoch und werden durch neue Investitionen und weiteres Fremdkapital zu ihrer Finanzierung ansteigen.
Die Planungsannahmen wurden unter den bekannten Prämissen aus dem dritten und frühen vierten Quartal des Geschäftsjahres 2024 erstellt. Eventuelle Verschärfungen von Konflikten oder Kriegen, neue Konflikte, politische Unruhen oder Handelskriege könnten sich negativ auswirken. Friedenspläne, Stabilität in der deutschen und europäischen Energiepolitik, klare Zollstrategien und Schutz der europäischen Industrien könnten dagegen positive Auswirkungen auf die genannten Planungsannahmen mit sich bringen. Zudem sind Effekte aus der Anpassung der Schuldenbremse und sich daraus ergebenden signifikanten Investitionspakete noch nicht berücksichtigt. Ebenso sind mögliche Auswirkungen aus der jüngsten Zollpolitik der USA unberücksichtigt.
Für die Folgejahre 2026 und 2027 planen wir mit einer sich erholenden volkswirtschaftlichen Lage in Europa. Neue Investitionen, eine steigende Nachfrage sowie neues Wachstum zum Beispiel im Bausektor sollen dann auch zu steigenden Mengen und Preisanpassungen führen. Die Umsätze sollen in den Folgejahren um weitere 30 – 40 % ansteigen. Bei geringer ausfallenden Kostensteigerungen führt das in den Planungsannahmen zu ebenfalls stark ansteigenden Ergebnissen. Sowohl das EBITDA als auch das Vorsteuerergebnis sind für diesen Zeitraum mit Steigerungsraten im hohen zweistelligen Millionenbereich pro Jahr angenommen. Die Abschreibungen werden infolge der Realisierung weiterer Investitionen weiter zunehmen und zu zusätzlichem Umsatz- und Ergebnispotenzial für die jeweiligen Folgejahre beitragen. PCC strebt für Investitionen immer den jeweils optimalen Finanzierungsmix aus Eigen- und Fremdmitteln an. Daher werden in den Planungen für die Jahre 2025 – 2027 auch die Finanzverbindlichkeiten weiter ansteigen. Da das EBITDA allerdings stärker steigt, soll sich die Verschuldungsquote wieder unserer Zielmarke von 5,0 annähern. Ein Rückgang dieser Kennzahl ist bereits für das Geschäftsjahr 2025 in der Planung berücksichtigt.
Die Finalisierung und der weitere Ausbau der Kapazitäten der chemischen Produktionsanlagen in Polen, der Turnaround bei der Siliziummetall- Produktion sowie die geografische Expansion von Kerngeschäftsbereichen in den USA sind die strategischen Eckpunkte dieser Planung. Kontinuierliche Effizienzsteigerungen und Kosteneinsparungen in allen Geschäftsbereichen bilden die übergeordnete Basis.
Duisburg, den 29. April 2025
PCC SE
Der Vorstand
Die Geschäftsentwicklung der PCC-Gruppe ist auch 2025 stark abhängig von der zukünftigen Konjunkturentwicklung sowohl in Deutschland als auch in Europa und weltweit. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts gehen Vertreter der Politik und diverse Institute und Banken davon aus, dass die Wirtschaftsleistung 2025 in Deutschland gar nicht oder nur geringfügig wachsen wird. Es sei ergänzend erwähnt, dass diese Prognosen vor dem Bundestagsbeschluss zur Anpassung der Schuldenbremse erfolgten. Ebenso sind mögliche Auswirkungen aus der jüngsten Zollpolitik der USA nicht berücksichtigt. Für die Europäische Union sowie für die Weltwirtschaft insgesamt wird ein stärkeres Wachstum erwartet. Die Deutsche Bundesbank rechnet in ihrer jüngsten Prognose für 2025 mit einem Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Deutschland von 0,2 %. Das Ifo-Institut erwartet ein Wachstum von 0,0 %. Die durchschnittliche Wachstumsrate des realen BIP im Euroraum wird den Projektionen zufolge 2025 bei 0,8 % liegen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) und die OECD prognostizieren für die Weltwirtschaft 2025 ein Wachstum von 3,1 %. Die US-Wirtschaft soll 2025 ein Wachstum von 2,2 % erreichen, trotz wachsender Unsicherheiten. Die US-Wirtschaft hat sich 2024 gut entwickelt und das BIP ist in drei der vier Quartale jeweils um 3 % oder mehr gewachsen. Diese Prognosen haben aber aufgrund des andauernden Russland-Ukraine- Krieges sowie weiterer internationaler Konflikte und politischer Unsicherheiten sowie der jüngsten Zollpolitik der USA eine große Schwankungsbreite. Zusätzliche Risiken für die Weltwirtschaft insgesamt könnten sich außerdem durch die Taiwan-Politik Chinas ergeben. Prognosen der OECD schätzen das Wirtschaftswachstum in China 2025 auf 4,8 %. Damit wäre es erneut zu niedrig, um die Binnennachfrage in China anzukurbeln.
Durch die im Bundestag im März 2025 beschlossene Anpassung zur Schuldenbremse werden signifikante Investitionen in die deutsche Wirtschaft, in die Infrastruktur, in Rüstung sowie in Zukunftstechnologien möglich. Es kann also durchaus erwartet werden, dass die oben genannten Prognosen im Verlauf des Jahres 2025 nach oben korrigiert werden. Positiv sollte sich dies dann auch auf den Arbeitsmarkt auswirken.
Der Einlagenzinssatz der Europäische Zentralbank (EZB) hatte im September 2023 zur Bekämpfung der Inflation mit 4,00 % den jüngsten Höchststand erreicht. Seit Juni 2024 begann die EZB, den Zins sukzessive zu senken. Nach bislang sieben Schritten zu jeweils 25 Basispunkten, liegt er aktuell bei 2,25 %. Im Zuge zu erwartenden Investitionen in der EU und in Deutschland nach Verkünden der Maßnahmenpakete bleiben mögliche Reaktionen der EZB abzuwarten.
Die aktuelle Konzernplanung für die Jahre 2025 bis 2027, die im Zeitraum September bis November 2024 erstellt wurde, geht für 2025 von einem um 5 – 10 % höheren Umsatz im Vergleich zum Vorjahr aus und soll wieder oberhalb der 1-Milliarde-Euro-Grenze liegen. Diese Annahme basiert sowohl auf höheren Absatzvolumina als auch in fast allen Geschäftsbereichen auf erhöhten Verkaufspreisen. Steigende Auslastungen bei vorhandenen Kapazitäten sowie die Ergänzung neuer Kapazitäten in ausgewählten Segmenten bilden dafür die Basis. Zudem soll auch im Geschäftsjahr 2025 die Auslastung der intermodalen Verkehre durch zusätzliche Routen und weiteren Verbindungen wachsen.
Der PCC-Konzern plant mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) vor Sondereffekten um 40 – 50 % über dem von 2024. Wesentliche Treiber sind hier weitere Verlustreduzierungen im Segment Silizium & Derivate, fortgesetztes Wachstum im Segment Logistik sowie die Auslastung der neuen Kapazitäten im Segment Tenside & Derivate. Wir planen dabei mit Energiekosten auf einem vergleichbaren Niveau wie im vierten Quartal 2024. Kosten unter anderem für Personal und externe Dienstleistungen steigen in der Planung 2025 weiter an, werden sich aber in Relation zum Umsatz verringern, da insgesamt mehr Volumen und Umsatz unterstellt sind. Bei weiter steigenden Abschreibungen und hohen Zinsaufwendungen plant die PCC-Gruppe mit einem Verlust beim Vorsteuerergebnis, welches allerdings rund 40 – 50 % unter dem des Vorjahres liegen sollte.
Für das Segment Polyole & Derivate wird ein Umsatzanstieg zwischen 10 – 15 % unterstellt. Trotz intensiven Wettbewerbs mit chinesischen Anbietern im Bereich Polyether-Polyole und bei Rohstoffen wollen wir uns weiter im Marktsegment spezieller Polyether-Polyole behaupten und unseren Marktanteil dort halten. Dies soll zu einem EBITDA auf Vorjahresniveau im Segment Polyole & Derivate führen. Im Segment Tenside & Derivate plant PCC mit einem Umsatzanstieg von 8 – 12 % im Vergleich zum Vorjahr. Wir wollen dies im Wesentlichen durch die Auslastung der neuen Anlage am polnischen Produktionsstandort Płock erreichen. Insbesondere kleine Volumina mit höheren Margen können dort vermehrt produziert und für Kunden angeboten werden. Auch die in diesem Segment geführten Aktivitäten im Konsumgüterbereich werden 2025 ihre Auslastung aufgrund der insbesondere in Osteuropa anhaltend hohen Nachfrage für Private-Label-Produkte weiter erhöhen. Umsatzwachstum bei gleichzeitigem Anstieg des EBITDA sind die Basis für die Planung.
Das Segment Chlor & Derivate plant mit einem Umsatzanstieg von 1 – 5 % im Vergleich zum Vorjahr. Aufgrund der Abhängigkeit von der konjunkturellen Entwicklung wurde diese Planungsannahme eher verhalten getroffen. Sowohl im Geschäftsfeld der Chlor-Nebenprodukte als auch im Geschäftsfeld MCAA oder bei phosphorbasierten Flammhemmern sind die Wachstumsaussichten 2025 zurückhaltend. Dies liegt für Europa im Wesentlichen am geringen prognostizierten Wachstum in der EU. Da insbesondere im Geschäftsfeld Chlor-Nebenprodukte weitere Preisrückgänge prognostiziert werden, liegt das EBITDA in der Planungsannahme um 25 – 30 % unter dem des Vorjahres.
Im Segment Silizium & Derivate geht die Planungsannahme für die Produktion von Siliziummetall von weiter leicht steigenden Mengen sowie sich im zweiten Halbjahr 2025 erholenden Marktpreisen aus. Die Planung unterstellt einen ganzjährigen Volllastbetrieb. Die Verknappung der Stromversorgung seit Dezember 2024 war zum Zeitpunkt der Erstellung der Planung allerdings nicht eingeplant. In Kenntnis dieser Problematik werden die Mengenziele nicht erfüllt werden können. Zudem unterstellt die Planung für dieses Segment fortgeführte aggressive Kostenreduktionen und Einsparungen. Das im Dezember 2024 initiierte Verbesserungs- und Effizienzprogramm soll ab dem zweiten Quartal 2025 erste Ergebnisse liefern. Die Rohstoffeinkaufspreise werden in weiten Teilen geringer als im Vorjahr angenommen. Einige Verträge dazu wurden schon im abgelaufenen Geschäftsjahr abgeschlossen und wirken bereits. Verträge mit Preisgleitklauseln wirken mit etwas Zeitverzögerung. Mit all diesen Maßnahmen wird das Segment in der Planung mit einem Umsatzwachstum von 10 – 15 % sowie einer Steigerung des EBITDA um 60 – 80 % angenommen. Damit bleibt am Jahresende in der Planung des Segments weiterhin ein, wenn auch deutlich reduzierter, Verlust. Um den Geschäftsbereich Silizium nachhaltig in die Gewinnzone zu bringen, muss sich das Preisniveau von chinesischen Dumpingpreisen entkoppeln und Silizium marktgerecht in Europa bepreist werden. Auch im Geschäftsjahr 2025 wird die lokale isländische Gesellschaft mit weiterer Finanzierung der PCC SE versorgt werden müssen, um die geplanten Verluste zu kompensieren. In Abhängigkeit von der Marktpreisentwicklung kann ein vorübergehender Anlagestillstand nicht ausgeschlossen werden.
Für das Segment Handel & Services ist ein Umsatzwachstum zwischen 30 – 50 % eingeplant. Dieses Wachstum resultiert in etwa zu gleichen Teilen aus mengen- und preisbedingten Planungsannahmen. Insbesondere das Rohstoffhandelsgeschäft, die Vertriebsaktivitäten in Randmärkten sowie das Versorgungsgeschäft sollen zu diesem Wachstum beitragen. Für das EBITDA bedeutet dies ein geplanter Anstieg zwischen 20 – 30 %.
Das Segment Logistik plant auch im Geschäftsjahr 2025 an das sehr gute Vorjahr 2024 anzuknüpfen. Verbindungen, Auslastungen und Containerhandlings sollen dabei weiter kontinuierlich ausgebaut und gesteigert werden. Für den Umsatz bedeutet dies einen Anstieg zwischen 10 – 20 %. Durch die Erweiterung von selbst durchgeführten Verkehren mit eigenen Lokomotiven und Plattformen werden Effizienzsteigerungen eingeplant. Noch vor Berücksichtigung eventueller positiver Effekte aus einem Friedensplan in der Ukraine und einem damit verbundenen Anstieg von Warenströmen durch Polen in die Ukraine plant PCC für dieses Segment mit einem EBITDA-Wachstum von 30 – 40 %.
Ausgehend von einem höheren EBITDA des PCC-Konzerns wird das Vorsteuerergebnis ebenfalls wieder steigen. Den Planungsannahmen liegt derzeit eine Verbesserung des EBT um 50 – 80 % und damit noch ein leichter Verlust auf Jahresbasis zugrunde. Abschreibungen und Zinslast bleiben weiterhin hoch und werden durch neue Investitionen und weiteres Fremdkapital zu ihrer Finanzierung ansteigen.
Die Planungsannahmen wurden unter den bekannten Prämissen aus dem dritten und frühen vierten Quartal des Geschäftsjahres 2024 erstellt. Eventuelle Verschärfungen von Konflikten oder Kriegen, neue Konflikte, politische Unruhen oder Handelskriege könnten sich negativ auswirken. Friedenspläne, Stabilität in der deutschen und europäischen Energiepolitik, klare Zollstrategien und Schutz der europäischen Industrien könnten dagegen positive Auswirkungen auf die genannten Planungsannahmen mit sich bringen. Zudem sind Effekte aus der Anpassung der Schuldenbremse und sich daraus ergebenden signifikanten Investitionspakete noch nicht berücksichtigt. Ebenso sind mögliche Auswirkungen aus der jüngsten Zollpolitik der USA unberücksichtigt.
Für die Folgejahre 2026 und 2027 planen wir mit einer sich erholenden volkswirtschaftlichen Lage in Europa. Neue Investitionen, eine steigende Nachfrage sowie neues Wachstum zum Beispiel im Bausektor sollen dann auch zu steigenden Mengen und Preisanpassungen führen. Die Umsätze sollen in den Folgejahren um weitere 30 – 40 % ansteigen. Bei geringer ausfallenden Kostensteigerungen führt das in den Planungsannahmen zu ebenfalls stark ansteigenden Ergebnissen. Sowohl das EBITDA als auch das Vorsteuerergebnis sind für diesen Zeitraum mit Steigerungsraten im hohen zweistelligen Millionenbereich pro Jahr angenommen. Die Abschreibungen werden infolge der Realisierung weiterer Investitionen weiter zunehmen und zu zusätzlichem Umsatz- und Ergebnispotenzial für die jeweiligen Folgejahre beitragen. PCC strebt für Investitionen immer den jeweils optimalen Finanzierungsmix aus Eigen- und Fremdmitteln an. Daher werden in den Planungen für die Jahre 2025 – 2027 auch die Finanzverbindlichkeiten weiter ansteigen. Da das EBITDA allerdings stärker steigt, soll sich die Verschuldungsquote wieder unserer Zielmarke von 5,0 annähern. Ein Rückgang dieser Kennzahl ist bereits für das Geschäftsjahr 2025 in der Planung berücksichtigt.
Die Finalisierung und der weitere Ausbau der Kapazitäten der chemischen Produktionsanlagen in Polen, der Turnaround bei der Siliziummetall- Produktion sowie die geografische Expansion von Kerngeschäftsbereichen in den USA sind die strategischen Eckpunkte dieser Planung. Kontinuierliche Effizienzsteigerungen und Kosteneinsparungen in allen Geschäftsbereichen bilden die übergeordnete Basis.
Duisburg, den 29. April 2025
PCC SE
Der Vorstand
Dr. Peter Wenzel
Riccardo Koppe
Dr. rer. oec. (BY) Alfred Pelzer